Montag, 30. Dezember 2013

Aracena und die Grotte der Wunder

Heute habe ich es tatsächlich geschafft meinen ersten Ausflug zu machen! Knapp 85km von Sevilla entfernt gibt es das kleine Örtchen Aracena, welches die Grotte der Wunder beherbergt.
Da es mir eindeutig zu kalt ist um mich länger draußen aufzuhalten und die meisten Dinge in Andalusien draußen zu bestaunen sind, beschloss ich diese Gelegenheit beim Schopfe zu packen und mir die vielgepriesene Grotte einmal anzusehen.
Die Voraussetzungen waren nicht so optimal, da ich meinen Tag-Nacht-Rhythmus in den letzten Tagen so dermaßen verhauen habe, dass ich heute morgen um halb acht mit gerade drei Stunden Schlaf aus dem Bett kroch. Daher schreibe ich auch jetzt schon.... Beschäftigungstherapie damit ich jetzt nicht ZU früh einschlafe :D

Knapp 1 ½ Stunden mit dem Bus durch eine gefrostete Landschaft zu fahren, freute mich nicht nur, da es wunderschön aussah, sondern ließ mich etwas wacher werden... 
In Aracena angekommen, waren zwei Herren so nett mich auf dem Weg zur Grotte abzusetzen, sodass ich sogar bereits um elf Uhr mit hineinhuschte und keine Wartezeit hatte :D





Leicht zu verfehlen! Da die Grotte mitten in der Stadt ist, und von der Straße aus einen unscheinbaren Ein- und Ausgang, ist das Schild tatsächlich nötig!


Rechts von den Jungs auf dem Bild der "Eingang", der gelb umrandet ist, das ist der Ausgang der Tour und der Eingang ist hinter der Mauer (links ist eine kleine Treppe) unter dem weißen Bogen! Hätte ich nicht gefunden ohne Schild ;P


In der Grotte selbst durfte man keine Photos machen... was ich einmal (ist keinmal) umging, danach aber brav mein hässliches Photo kaufte und auch noch für 2€ Postkarten, von denen ich wiederrum für euch Photos gemacht habe ^^v

Blick von der Treppe
 Das habe ich selbst geschossen - und hätte es auch bleiben lassen können :D - Mit viel Phantasie sieht man, dass die Lichter unter Wasser sind und die Tropfsteinelemente anleuchten. Das Weiße sind die riesigen Stalaktiten.
Hier das Postkartenbild der große Höhle

Amore imposible - soviel Spanisch könnt auch ihr ;)
Diese Gesteinsformation, so die Führerin, ist über 1000 Mio Jahre alt und der untere Teil ging mir bis zum Kinn - der obere so vermute ich war sicher zwei Meter lang. Vieles sah aus wie in einer Unterwasserwelt mir Korallen und es glitzerte und funkelte (natürlich auch durch die angebrachten Lichter). Wir gingen teilweise über Millionen Jahre alten Steinen, mussten uns ducken, um eine Stalakmite herumlaufen - aber anfassen sollten wir nichts... was fast unmöglich war :)
Die Temperatur lag bei 18 Grad, sodass wir alle unsere Jacken und Schals ausziehen konnten und einfach nur genießen. Hier habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass ich eben Spanierin UND Deutsche bin!
Die Spanier plappern immer! (Und wenn ich das sage, heißt das schon was, weil ich eine wahre Schnatterschute bin :P) - aber in solchen Momenten, in denen man sich der Mutter Erde unglaublich nah fühlt und wieder einmal staunen darf über die Wunder der Natur, hätte man doch gern eine deutsche Truppe dabei, die leise vor sich hinstaunt - zumindest war das bei jeder Höhlentour, die ich in Deutschland machte so!
Die waren sogar so unhöflich und ließen die nette Dame mit dem Wissen nicht ausreden oder waren so laut, dass man sie manchmal nicht verstehen konnte.... aber hier habe ich wieder daran gedacht, dass ärgern mir den Ausflug vermiesen würde und dreimal tief durchgeatmet... Das half und ich habe einfach genossen :)

Nach der 45minütigen Tour waren es bis zur Rückfahrt noch locker vier Stunden Zeit, in der ich mir die Stadt und das Castillo ansehen wollte. Ein altes maurisches Castillo (öhm, ist das richtig übersetzt wirklich eine Burg?) - oder besser deren Ruinen thronen mitsamt einer darauf erbauten Kirche auf einen Berg:

Der Aufstieg

Brunnen unter den Ruinen

Die Kirche und die alten Mauern

Seltener gotischer Turm (zumindest in Andalusien)
Kurze Pause in den Ruinen - der Wind pfeift

Blick übers Land
In den Ruinen

Querfeldein - nach unten :)
Ich war nach dem Aufstieg, da es sehr steil war, zwar etwas erhitzt (da ich definitiv untrainiert bin und eindeutig zu viel wiege ;P), aber in Aracena war es heute um die 0 - 3 Grad, sodass es mit dem Wind unglaublich schnell kalt wurde. Daher habe ich auch nur kurz in den Ruinen verweilt, da mit Bewegung alles in Ordnung war.

In der Kirche selbst habe ich etwas getan, was ich noch nie getan habe: 
Ich habe ein Licht entzündet - in den letzten Wochen hier in Sevilla ist mir aufgefallen, dass die Katholiken hier Maria verehren wie die große Mutter... es fühlt sich so gar nicht christlich an... Auch wenn ich an keine Gottheiten glaube, glaube ich dennoch daran, dass jeder etwas Göttliches birgt, jedes Lebewesen birgt es und dies verbindet uns... daher ist es egal WO ich Energie und Liebe schicke, sondern WEM ich sie sende...
Daher habe ich eine Kerze angezündet, für all die Menschen, die mir so lieb sind und geworden sind.... Natürlich meinen beiden Zuhausesitzenden, die mich nicht vergessen und vermissen... aber auch all den lieben Menschen, denen ich in den letzten Jahren, Wochen oder Monaten etwas näher kommen durfte.
Eure Gesichter und/oder das, was mich an euch erinnerte ließ ich dort an mir vorbei ziehen und zündete die Kerze für euch an:

Hier entzünde ich das Teelichtchen

Ein Licht für euch... hier spreche ich laut (ich war allein) ein paar Worte der Dankbarkeit und Liebe
Dies war für mich ein bewegender Moment, da ich mich seit vielen Jahren sträube einer Kirche auch nur nahe zu kommen - im spirituellen Sinne, da ich etwas voreingenommen bin ob meiner Erfahrung und meiner Einstellung.
Doch es tut nicht weh... ganz im Gegenteil. In dieser Kirche, die auf den Grundmauern einer maurischen Burg steht, sehen wir doch wo all das christliche (besonders das katholische) begründet wurde.

 Ich habe die Tafel über die Kirche photographiert, muss aber gestehen, dass der englische Teil sehr kurz gehalten wurde. Vielleicht interessiert es euch ja trotz dem:

Tafel - Iglesia
Leider hat jemand total toll über den englischen Teil der Ruinen-Tafel gesprayt, sodass dort nur auf Spanisch zu lesen ist, wann sie entstand etc. - das lass´ ich für euch dann mal weg :)

Danach ging es etwas durchgefroren zur nächsten Tapas-Bar, ein paar Tapas bestellt, etwas gegessen und getrunken in der Sonne sitzend, hatte ich mich auch schnell wieder aufgewärmt. Und ein Klischee, das keines ist: In Tapas-Bars läuft immer andalusische "klassische" Musik a la Flamenco und spanische Gitarre!

Auf dem Weg zu meinem Bus, kam ich noch an einer besonders süßen Katze vorbei, die schlafend in der Sonne lag - die musste ich knipsen! Eine echte spanische Katze, faul in der Sonne dösen :D

Kätzchen mitten im Blumenkübel
Leider sind Katzen hier sehr scheu und meistens verwildert, sodass sie nicht immer so süß aussehen wie hier und/oder mich so nah heran lassen. Leider sprang diese auch wie von der Tarantel gestochen auf und sprang davon, obwohl dies hier keine geheime Ecke, sondern ein Wohnviertel mit vielen Fußgängern ist.

Zum Schluss gibt es wieder eines meiner geliebten Keramik - Photos (ich liebe die andalusische Keramik!)

Ein Häschenrad

Ich finde es sieht aus wie einer der Filzteppiche, die die Filz-Feen (die ich kenne) immer herstellen! Oder Emily, Aine & Co.? Wär´ das was :D

Müde, aber glückliche Grüße aus dem Kopf-wie-Wattebausch-Land
Eure Kerry

2 Kommentare:

  1. Uuuh, wunderschöne Bilder!
    Und in dieser Grotte wäre ich auch sehr gerne mit dabei gewesen... sehr hübsch :) :)
    Vielen Dank fürs Teilen und ich schicke dir ein paar von unseren Plus-Graden ;)
    liebe Grüße
    Terrane

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    1. Hey liebste Terrane,
      schön, dass dir die Bilder gefallen, war abends schon recht durchgeforen, aber zum Glück ist es hier in Sevilla etwas wärmer (im Bett mit drei Decken :P).
      Liebe Grüße
      Kerry

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